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Inklusion in der Arbeitswelt – Julia Müllers inspirierender Vortrag über die Bedeutung von Vielfalt

ulia Müller von IOD während ihres Vortrags über die Bedeutung von Inklusion in der modernen Arbeitswelt.

Inklusion in der Arbeitswelt – ein Thema, das uns am Herzen liegt. Wie können wir Menschen mit unterschiedlichen Anforderungen und Bedürfnissen besser in die Arbeitswelt integrieren? Dieser Frage widmete sich Julia Müller von IOD (Inclusive Office Design) in einem fesselnden Vortrag auf unserem Jahresevent mit König + Neurath.

Julia ist eine erfahrene, selbstständige Innenarchitektin. Das Thema Inklusion lag ihr schon immer besonders am Herzen. Mit IOD möchte Julia die Arbeitswelt von morgen mitgestalten und die Inklusion vorantreiben.

Ihr Motto „Make inclusion the new normal“ verdeutlicht ihr gestecktes Ziel.

Was ist Inklusion und warum brauchen wir sie?

Inklusion in der Arbeitswelt bedeutet, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die jeder einzelnen Person, unabhängig ihrer individuellen Merkmale, die Möglichkeit bietet, aktiv teilzunehmen, sich einzubringen und erfolgreich zu sein. Dabei geht es nicht nur um die bloße Anwesenheit verschiedener Personen, sondern um die Schaffung einer Atmosphäre, die Vielfalt respektiert, fördert und als Stärke betrachtet.

Das Konzept der Inklusion zielt darauf ab, Barrieren abzubauen, die den Zugang oder die Beteiligung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Kultur, Fähigkeiten, Geschlechtsidentität, sexuellen Orientierung oder anderer Merkmale einschränken könnten. Es beinhaltet Maßnahmen wie Barrierefreiheit, Chancengleichheit, Förderung von Vielfalt und die Schaffung einer offenen und unterstützenden Arbeitskultur.

Der Unterschied zwischen Integration und Inklusion

Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen Integration und Inklusion, wenn es darum geht, wie wir Vielfalt in unsere Gesellschaft einbinden.

Integration schafft kleine abgeschottete Bereiche im System. Nehmen wir Werkstätten für Menschen mit Behinderungen als Beispiel. Sie sind geschlossene Systeme, in denen die Beteiligten meist unter sich bleiben und selten mit der Gesellschaft interagieren.

Im Gegensatz dazu, strebt ein inklusives System ein anderes Ziel an. Hier wird Individualität als Normalität betrachtet. Vielfalt ist willkommen und wird gefördert. Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch, ungeachtet seiner Voraussetzungen, natürlich und ohne Hindernisse Teil der Gesellschaft sein kann. Inklusion ist das Bestreben, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt als Bereicherung gilt.

Warum ist Inklusion so wichtig?

  • Zusammenhalt und Verständnis: Inklusion fördert das Verständnis füreinander und schafft eine Atmosphäre des Zusammenhalts. Wenn wir andere sehen und gesehen werden, entsteht eine starke Verbindung.
  • Innovationen und Diversität: Diverse Teams sind kreativer und können Herausforderungen aus verschiedenen Perspektiven angehen. Die Vielfalt der Ansichten und Fähigkeiten eröffnet neue Wege für innovative Lösungen.
  • Gewinnung von Fachkräften: Junge Talente bevorzugen Unternehmen, die eine diverse und inklusive Kultur pflegen. Eine Arbeitsumgebung, die Vielfalt schätzt, zieht hochqualifizierte Fachkräfte an.
  • Kosteneinsparung und Nachhaltigkeit: Investitionen in inklusive Büroplanung zahlen sich langfristig aus. Durch von Anfang an bedachte barrierefreie Gestaltung sparen Unternehmen Kosten für spätere Nachrüstungen und fördern gleichzeitig eine nachhaltige Arbeitsumgebung.
  • Barrieren abbauen: Inklusion erweitert unseren Horizont, indem sie uns dazu bringt, mit Menschen außerhalb unserer gewohnten Kreise zu interagieren. Dies trägt dazu bei, nicht nur physische Barrieren, sondern auch Barrieren in unseren Köpfen abzubauen.
  • Verbesserung der Lebensqualität: Eine inklusive Umgebung schafft eine bessere Zukunft für alle, in der sich alle Mitarbeitenden wohl fühlen und ihre besten Leistungen erbringen können.

Inklusion in der Arbeitswelt steht für weit mehr als nur die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen. Es ist ein Kompass für eine umfassendere, gerechtere und produktivere Arbeitsumgebung.

Inklusion betrifft uns alle!

Bild in lebendigen Farben, vorwiegend Orange/Rosa, mit dem Schriftzug "Inklusion betrifft uns alle". Das Bild enthält vielfältige Piktogramme, die verschiedene Menschen repräsentieren, darunter junge und ältere Personen, Menschen im Rollstuhl sowie individuelle Kleidungsstile.

Dass Inklusion nicht nur Menschen mit Behinderung betrifft, soll das Beispiel von Sophie verdeutlichen. Sie zeigt, dass auch Menschen ohne sichtbare Behinderungen von Inklusiven Arbeitswelten profitieren und diese ihr Wohlbefinden und ihre Leistungsfähigkeit langfristig erhalten können.

Sophie hat während der Pandemie ihren neuen Job angetreten und ist ein wertvolles Teammitglied mit vielen Ideen geworden. Nach der Rückkehr ins Büro hatte sie mit unerwarteten Herausforderungen zu kämpfen – und das, obwohl sie keine sichtbaren Behinderungen hat.

Während des Homeoffice in der Pandemie war Sophie total in ihrem Element. Doch der Übergang zurück ins Büro war schwierig: laute Kolleginnen Kollegen, nervige Hintergrundgeräusche und fehlende Anpassungen machten ihre Arbeit zur Herausforderung. Diese Umstände entzogen ihr Energie und führten zu einem deutlichen Leistungsabfall mit häufigeren Fehltagen.

Sophies Geschichte verdeutlicht, wie wichtig es ist, Arbeitsumgebungen inklusiv zu gestalten – nicht nur für Personen mit sichtbaren Behinderungen, sondern für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit aller Mitarbeitenden. Es zeigt sich, dass eine inklusive Arbeitsumgebung die Schlüsselrolle für die volle Entfaltung des Arbeitspotenzials spielt.

Eine unterstützende Arbeitsumgebung wäre etwa die Anpassung der Raumakustik, verschiedene Angebote von Rückzugs- oder Arbeitsmöglichkeiten und auch eine offene Gesprächskultur im Unternehmen. Hier können Bedürfnisse der Mitarbeitenden kommuniziert und gehört werden.

Inklusion kann auch einen Marktvorteil im Wettlauf um neue Talente bringen. Die Mehrheit der Arbeitnehmenden, nämlich 76% wünschen sich eine vielfältige Arbeitsumgebung (lt. McKinsey&Company – Why diversity matters – Jan 2015).

Zudem kann potenziell jeder Mensch von physischen Veränderungen betroffen sein, wie eine Erhebung zu Menschen mit Behinderung in Deutschland von 2022 zeigt (Statistisches Bundesamtes Pressemitteilung Nr. 259 22.Juni 2022).

Es mag überraschend sein, dass nur 3 % aller Behinderungen angeboren sind, und in Deutschland allein etwa 10 Millionen Menschen mit Behinderungen leben, von denen fast 8 Millionen einen Behinderungsgrad von 50 oder höher aufweisen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Inklusion uns alle betrifft und wir somit eine nachhaltige und fürsorgliche Gesellschaft aufbauen können.

Somit investieren wir mit einer inklusiven Arbeitsumgebung in die Zukunft von uns allen.

Warum fällt es uns schwer, Inklusion umzusetzen?

Julias Vortrag verdeutlicht die Bedeutung der Inklusion für jeden von uns. Dennoch stellen sich einige Hindernisse bei der Umsetzung:

Vorurteile: Vorurteile sind verbreitet und normal. Das eigentliche Ziel besteht darin, sie zu überwinden. Sie schaffen Berührungsängste, da wir uns oft unsicher fühlen, wie wir mit Menschen außerhalb unserer gewohnten Kreise umgehen sollen.

Bauliche Aspekte: Die Umgestaltung eines Unternehmens für Barrierefreiheit birgt finanzielle Herausforderungen. Die Kosten stehen oft im Kontrast zu den Vorteilen und werden daher oft als Abschreckung betrachtet.

Fazit: Inklusion ist eine Chance!

Inklusion bietet uns die Chance, sowohl persönlich als auch als Unternehmen weiterzukommen. Es liegt an uns, diese Chance zu ergreifen und Inklusion zu einer selbstverständlichen, attraktiven Sache zu machen.

Ein besonderer Dank geht an Julia für ihren herausragenden Vortrag auf unserem Event (Zum Eventblog) und ihren Beitrag zu diesem Blog.

Falls ihr Fragen zu diesem Thema habt oder weitere Informationen dazu benötigt, könnt ihr euch gerne bei uns melden. IOD und Hauser stehen euch jederzeit gerne zur Verfügung. Zum Kontaktformular.

Auf unserer Newsseite findet ihr weitere spannende Themen rund um New Work und Arbeitsplatzgestaltung. Schaut gerne vorbei.

Liebe Grüße,

Giulia

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